Kieferorthopädie Zug 

Unser Ziel ist es, Ihnen das Bestmögliche der Kieferorthopädie zu bieten – auch wenn es das Abraten von der Behandlung bedeuten sollte!

Die Fallbeispiele informieren Sie über unseren Standard, über die Behandlungskosten und über die Behandlungsdauer. Sie finden hier unter anderem Erklärungen für viele Fachausdrücke, Bilder von Apparaturen und auch eine bildliche Anleitung zum „Zahnseideln“ unter dem Retainer.

Als Fachperson und Nicht-Kieferorthopäde/in finden Sie Entscheidungshilfen für Triageentscheide und Einblicke in unsere Behandlungsphilosophie. Wenn Sie fundierte Information zu Ihrem Gebiss und zu allfälligen Behandlungsmöglichkeiten bekommen wollen, dann fragen Sie Ihren Zahnarzt oder vereinbaren Sie mit uns einen Termin.

Danke für Ihren Besuch.
Dr. med. dent. René Kubala und Team


Dr. med. dent. René Kubala

Seit 1984 bin ich eidgenössisch diplomierter Zahnarzt. Ich habe in Zürich studiert und wurde auch hier 1985 zum Dr. med. dent. promoviert. Bis Frühling 1986 arbeitete ich an der Schulzahnklinik Zürich. Ab Herbst 1986 bis September 1989 war ich in Bern an der Universitätsklinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin tätig. (Leiter: Professor Peter Hotz.)

Im Herbst 1989 habe ich begonnen, ausschliesslich in der Kieferorthopädie tätig zu sein. In den ersten drei Jahren widmete ich mich der Ausbildung an der Abteilung für Kieferorthopädie und Kinderzahnmedizin der Universität Zürich (Leiter: Professor Paul Stöckli).

Ab Herbst 1992 war ich Teilzeitoberassistent an der Universität und begann daneben mit der selbständigen Praxistätigkeit. Damals arbeitete ich in der Praxis von Frau Dr. Ursina Dietrich an der Hottingerstrasse. Seit dem 4. Juli 1994 bis zum 31. Januar 2013 hatte ich eine eigene Praxis am Stadelhoferplatz in Zürich. Ab 1. Februar 2013 wurde die Praxis am Stadelhofen von Dr. Luca Signorelli weitergeführt. Er betreute selbstverständlich die in der Praxis bleibenden Kunden weiter.

Ab 1. Januar 2013 übernahm ich die Praxis von Dr. Wolfgang Müller in Zug, die ich über acht Jahre hinweg mit viel Einsatz führte. Seit Anfang 2020 bin ich nun Teil der Gemeinschaftspraxis der Zahnärzte Bahnhof Zug und kann meinen Patienten mit dem zentralen Standort und den modernen Räumlichkeiten einen noch besseren Service bieten.

Diplom - René Kubala


Fallbeispiele Kieferorthopädie bei Kindern

Kann man „Korrekturen“ vornehmen, solange noch Milchzähne vorhanden sind?

Selbstverständlich gibt es viele Fehlstellungen, die behandelt werden sollten, bevor die letzten Milchzähne herausfallen. Anderslautenden Publikationen in der bunten Presse muss in aller Deutlichkeit widersprochen werden. Ohne Wachstumsbeeinflussung (kieferorthopädische Behandlung) wäre in den folgenden Fällen später Kieferchirurgie und Orthodontie (=therapeutische Zahnbewegungen innerhalb des Kiefers mittels Apparaturen) notwendig geworden. Die Zahnstellung, sowie die Nasen-, Lippen- und Kinnkonfiguration hätten während der gesamten Jugendzeit ungünstig ausgesehen, ferner hätte man die Dysfunktion bis zum Wachstumsabschluss beibehalten. Die Behandlungskosten mit Chirurgie hätten ein Mehrfaches dessen betragen, was hier aufgewendet wurde.

Behandlungen mit wesentlicher Wachstumsbeeinflussung: Wachstum findet langsam statt!

Entsprechend langsam sind die Veränderungen. Hier hat Kieferorthopädie stattgefunden. Selbstverständlich in Kombination mit Zahnbewegungen, welche einerseits für die Feineinstellung der Zähne notwendig waren, andererseits zur Kompensation der skelettalen Mängel und oder des Rückfalldrucks.

Ausgangslage: Stark vergrösserter Schneidezahnabstand mit Fehlfunktion (Interposition) der Unterlippe. Fehlen von 3 bleibenden Zähnen im Unterkiefer.
Behandlungsdauer: 4 Jahre
Behandlungskosten: …

Hier addieren sich die Probleme. Der zurückliegende Unterkiefer ist durch das Fehlen von 3(!) bleibenden Zähnen zusätzlich geschwächt. Das führt zu einem Schneidekantenabstand von 10mm, was wiederum die Unterlippeninterposition verursacht.

Glücklicherweise hat das Timing der Zahndurchbrüche und der Reifung der Zahnkeime ermöglicht, dass zwei Zähne von oben nach unten transplantiert wurden. Durch die Transplantationen wurden aufwendige und belastende prothetische Massnahmen der Patientin erspart. Der Lückenschluss im Oberkiefer führte zur vollständigen Korrektur der Schneidezahnbeziehung.

Anmerkung: Ein Zuwarten bis zum Durchbruch aller bleibenden Zähne hätte eine Lösung ohne Prothetik verunmöglicht

vorher

nachher

Ausgangslage: Starke Rücklage des Unterkiefers
Fotostatus: 7 Monate nach Abschluss aktiver Behandlung
Behandlungskosten: Fr. 12'960.-
Mittel: Monoblock "ausschleichend" (4 Jahre und 7 Monate), Vollfixe Apparatur (1 Jahr und 7 Monate), Extraktion eines Zahnes (5+), OK Frontzahnretainer, Retentionsmonoblock "ausschleichend noch in Betrieb.

Ausgangslage: Verlagerter oberer Eckzahn links, verklemmter oberer Eckzahn rechts, asymmetrische Verzahnung
Behandlungsdauer: 2 Jahre
Behandlungskosten: Fr. 11'000.-
Mittel: „Vollfixe Apparatur“, Extraktion eines Prämolaren
Bemerkung: Zur Platzbeschaffung für die verklemmten Eckzähne wurde ein Prämolar extrahiert. Die asymmetrische Ausgangslage erlaubte die asymmetrische Extraktion.

Ausgangslage: Diesem Kind fehlten vier bleibende Zähne, davon zwei unten links. Nach Transplantation (beim Oralchirurg) konnten die verbleibenden Lücken alle geschlossen werden. Nicht jeder Gesichtsaufbau hätte den Lückenschluss erlaubt.

Ausgangslage: Rücklage des Unterkiefers, offener Biss, Platzmangel
Behandlungskosten: Fr. 8'000.-
Mittel: Forciertedehnung des Oberkiefers (3 Monate), Monoblock mit Head-Gear (14 Monate), Lip-Bumper, Vollfixe Apparatur (16 Monate, Oberkiefer), Vollfixe Apparatur (27 Monate, Unterkiefer), OK/UK Frontzahnretainer, Retentionsmonoblock mit Head-Gear.

Ausgangslagen: vergrösserter Schneidezahnabstand, Kreuzbiss seitlich, Engstand im Oberkiefer
Fotostatus: 10 Monate nach Abschluss aktiver Behandlung.
Behandlungskosten: Fr. 11'800.-
Mittel: Forcierte Dehnung des Oberkiefers, Monoblock mit Head-Gear, Vollfixe Apparatur mit Head-Gear, OK/UK Frontzahnretainer, Retentionsmonoblock.

Ausgangslage: Engstand in beiden Kiefern
Fotostatus: 7 Jahre nach Abschluss aktiver Behandlung.
Behandlungskosten: Fr. 11'000.-
Mittel: Nance-Apparatur (10 Monate), Lip-Bumper (5 Monate), Extraktion von je 2 Prämolaren im Ober- und Unterkiefer, Vollfixe Apparatur (17 Monate), OK/UK Frontzahnretainer, Retentionsmonoblock (19 Monate).

Fotostatus: 18 Monate nach Abschluss aktiver Behandlung.
Behandlungskosten:   Fr. 10'600.-
Mittel: Zungengitter (10 Monate), Kopf-Kinn-Kappe (30 Monate), Vollfixe im Oberkiefer (30 Monate), Vollfixe im Unterkiefer (20 Monate), Gummizüge, Extraktion des Zahn 5-, OK/UK Frontzahnretainer.

Ausgangslage: Engstand vor allem unten, vorgewanderte Seitenzähne oben
Fotostatus: 4 Jahre und 4 Monate nach Abschluss aktiver Behandlung.
Behandlungskosten:   Fr. 10'000.-
Mittel:   Lip-Bumper (10 Monate), Vollfixe Apparatur (15 Monate), Extraktion von 2 bleibenden Zähnen im Oberkiefer, OK/UK Frontzahnretainer, Retentionsplatte.

Ausgangslage: Engstand in beiden Kiefern, stellenweise stehen die Zähne im Kreuzbiss
Fotostatus: 6 Monate nach Abschluss aktiver Behandlung.
Behandlungskosten:   Fr. 12'661.-
Mittel:   Forcierte Dehnung des Oberkiefers, Extraktion von 4 bleibenden Zähnen, Vollfixe Apparatur (19 Monate, Oberkiefer), Vollfixe Apparatur (30 Monate, Unterkiefer), OK/UK Frontzahnretainer, Retentionsplatte (Behandlungsdauer bis Retention: 3 Jahre und 3 Monate).

Ausgangslage: offener Biss vorne, Kreuzbiss seitlich
Behandlungsdauer: 9 Monate
Behandlungskosten: Fr. 4'944.-
Mittel: Apparatur zur forcierten Dehnung des Oberkiefers, Zungengitter, Kopf-Kinn-Kappe, Gummizüge, Anschlingung des Zahnes 6+ und Einreihung mittels Zug gegen die Dehnapparatur.

Behandlungsdauer: 3 Jahre

Ausgangslage: Asymmetrische Verzahnung, Platzmangel, Verlagerter Eckzahn oben rechts, Nichtanlage Zahn 5-
Behandlung: Extraktion von "vier" bleibenden Zähnen, Head-Gear, Nance-Apparatur, Vollfixe Apparatur (16 Monate), Retainer OK/UK, Retentionsplatte
Fotostatus: Bei Behandlungsabschluss
Bemerkungen: Der Zahn 4+ musste vor Durchbruch des Zahnes 5+ extrahiert werden. Sonst wäre wegen der Schmelzperle der 5+ extrahiert worden. Allerdings hättte das die Behandlung deutlich erschwert, und die Kongruenz der Mittellinien wäre wahrscheinlich nicht erreicht worden.
Kosten: Fr. 10'000.--
Behandlungsdauer: 3 Jahre

Fotostatus: 4 Jahre nach Abschluss aktiver Behandlung
Kosten: Fr. 13'800.-

Ausgangslage: deutlich vergrößerter Schneidezahnabstand
Extrembeispiel, ermöglicht durch optimale Mitarbeit und Wachstum
Behandlungsdauer: 1 Jahr „aktiv“ (!)
Behandlungskosten: Fr. 10'000.- (KV 14'000.-)
Mittel: Head-Gear, Vollfixe Apparatur 12 Monate, Retainer und Retentionsmonoblock

Ausgangslage: Rücklage des Unterkiefers, vergrösserter Schneidezahnabstand, offener Biss, Engstand
Behandlungsdauer: 5 Jahre
Behandlungskosten: Fr. 15’000.-
Mittel: festsitzende Apparatur, Extraktionen im Oberkiefer, Retentionsplatte und Retainer in beiden Kiefern

Ausgangslage: Rücklage des Unterkiefers, vergrösserter Schneidezahnabstand
Behandlungsdauer: 6 Jahre
Behandlungskosten: Fr. 14'900.-
Mittel: Monoblock, Head-Gear, Lip-Bumper, fixe Apparatur, Extraktionen von zwei Zähnen im Oberkiefer

Ausgangslage: Rücklage des Unterkiefers, vergrösserter Schneidezahnabstand, Tiefbiss, die Seitenzähne rechts treffen nicht aufeinander (Bukkale Non-Okklusion)
Behandlungsdauer: 6 Jahre und 9 Monate
Behandlungskosten: Fr. 13’400.-
Mittel: Monoblock, Head-Gear, „Platte“, fixe Apparatur

Ausgangslage: Rücklage des Unterkiefers und der unteren Zähne, Engstand
Fotostatus: 5 Jahre und 6 Monate nach abschluss aktiver Behandlung
Behandlungskosten: Fr. 10'700.-
Mittel: Head-Gear (4 Jahre und 6 Monate), Lip-Bumper (3 Jahre und 3 Monate), forcierte Dehnung des Oberkiefers, Vollfixe Apparatur( 1 Jahr und 7 Monate), OK/UK Frontzahnretainer, Retentionsmonoblock mit Head-Gear (2 Jahre und 7 Monate.)

Fallbeispiele Kieferorthopädie bei Erwachsenen

Auch bei Erwachsenen können die Zähne verschoben werden.

Die Natur toleriert aber weniger als bei Kindern. Der Kieferchirurg kann die Position der Kiefer sowie ihrer Komponenten verändern. Sehr oft ist es möglich, eine sehr gute Zahn- und Kieferstellung herzustellen. – Das individuelle Optimum muss bestimmt werden.

Zu den angeborenen und entwicklungsbedingten Fehlstellungen addieren sich später entstandene Probleme, wie lückenbedingte Zahnbewegungen, Schäden durch Karies und Parodontitis. Im Gegensatz zu den Behandlungen der Kinder, sind die Erwachsenenbehandlungen sehr oft multidisziplinär.

Behandlung mit Kieferchirurgie: Vorverlagerung des Unterkiefers.
Behandlungsdauer: 1 Jahr und 5 Monate
Behandlungskosten: Fr. 8'500.- (ohne Chirurgie)
Mittel: „vollfixe“ Apparatur, Retainer oben und unten
Schlussfotos: 3 Wochen nach Behandlungsabschluss

Ausgangslage: Klasse I-Verzahnung, Tiefbiss, Engstand
Behandlungsdauer: 24 Monate
Behandlungskosten: Fr. 10'650.-
Mittel: „vollfixe“ Apparatur, Extraktion von 4 Prämolaren, OK/UK Frontzahnretainer

Ausgangslage: Klasse I, Tiefbiss, Engstand, Kreuzbiss +6
Behandlungsdauer: 3 Jahre und 3 Monate
Behandlungskosten: Fr. 13'000.-
Mittel: Extraktion der Zähne 6+6 und 5-6 (Extraktionswahl durch Zahnsubstanz beeinflusst), Vollfixe Apparatur (2 Jahre und 3 Monate), Zentrales Gaumenimplantat, OK/UK Frontzahnretainer, Retentionsplatte.

Ausgangslage: Verlust des Zahnes 1+, Platzverlust in der oberen sowie unteren Frontzahnregion.
Behandlungskosten: Fr. 10'500.- (ohne Implantat)
Rekonunstruktion: Dr. Rino Burkhardt
Mittel: Vollfixe Apparatur (2 Jahre), Platzbeschaffung durch Extraktion von 2 Zähnen im Oberkiefer und der unteren Weisheitszähne, (Für Insider: Engstandsauflösung im Unterkiefer auf Kosten der oben extrahierten Zähne - keine Protrusion der UK-Front), OK/UK Frontzahnretainer, Retentionsplatte.


Kieferorthopädie

Die Kieferorthopädie befasst sich mit der Gebissentwicklung und deren Beeinflussung durch therapeutische Massnahmen.

Selbst nach Wachstumsabschluss kann der Kieferorthopäde noch Zähne bewegen. Zur Veränderung skelettaler Anteile wird der Kieferchirurg gebraucht.

In den folgenden Kapiteln wurde versucht, einige zentrale Themen der Kieferorthopädie zu erklären und zu besprechen, selbstverständlich ohne den geringsten Anspruch auf Vollständigkeit.

Wann ist der Kieferorthopäde aufzusuchen?

Ihr Zahnarzt wird Sie einem Kieferorthopäden zuweisen, wenn er allfällige Probleme erkennt. Diese sind für den Laien oft unauffällig. Schwer erkennbare Probleme bleiben für den Laien lange unentdeckt.

Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihre Zahn- oder Kieferstellung oder diejenige Ihres Kindes nicht in Ordnung ist, können Sie selbstverständlich direkt einen Spezialisten aufsuchen.

Es gibt Fehlstellungen, die ein Zuwarten erlauben, bei anderen ist dies schlecht. Bitte überlassen Sie die Bestimmung des Behandlungszeitpunktes dem erfahrenen Kinderzahnarzt oder dem Kieferorthopäden.

Wann brauchen Sie keinen Kieferorthopäden aufzusuchen?

Wenn Sie nicht bereit sind, eine kieferorthopädische Apparatur zu tragen.Wenn Ihr Kind (noch) keine Kooperationsbereitschaft aufweist.Es gibt leider keine Zahnstellungsbehandlung ohne eine gewisse Belastung für den Patienten.

In der Regel wollen die Leute „gerade Zähne“.

Manche wollen eher, dass das Gebiss funktioniert und dass „später“ keine Probleme zu erwarten sind. Viele wollen beides.

Wenn immer möglich, setzen wir unser Ziel identisch mit der zuletzt genannten Gruppe: Wir wollen harmonische Zahnbögen, die gut zueinander (= gute Okklusion) und gut ins Gesicht passen, d.h. die Nasen-, Lippen- und Kinnkonfiguration soll durch die Behandlung positiv beeinflusst werden.

Kann man „Korrekturen“ vornehmen, solange noch Milchzähne vorhanden sind?

Selbstverständlich gibt es viele Fehlstellungen, die behandelt werden sollten, bevor die letzten Milchzähne herausfallen. Anderslautenden Publikationen in der bunten Presse muss in aller Deutlichkeit widersprochen werden. Ohne Wachstumsbeeinflussung (kieferorthopädische Behandlung) wäre bei etlichen der Fallbeispielen später Kieferchirurgie und Orthodontie (=therapeutische Zahnbewegungen innerhalb des Kiefers mittels Apparaturen) notwendig geworden. Die Zahnstellung, sowie die Nasen-, Lippen- und Kinnkonfiguration hätten während der gesamten Jugendzeit ungünstig ausgesehen, ferner hätte man die Dysfunktion bis zum Wachstumsabschluss beibehalten. Die Behandlungskosten mit Chirurgie hätten ein Mehrfaches dessen betragen, was hier aufgewendet wurde.

Auch bei Erwachsenen können die Zähne verschoben und somit gerade gestellt werden.

Da das Wachstum nicht mehr beeinflusst werden kann, ist der skelettale Rahmen nur noch chirurgisch veränderbar. Aber nicht bei jeder ungünstigen skelettalen Relation muss auch operiert werden. Je nach Situation und Wünschen der Patienten kann das Behandlungsziel angepasst werden.

Welche Apparatur?

Grundsätzlich muss man sich darüber klar sein, dass die Apparatur das Werkzeug darstellt.

Zuerst muss man ein biologisch annehmbares Behandlungskonzept erstellen, bevor man die Behandlungsmittel bestimmt. Jede kieferorthopädische Apparatur dient dazu, Kräfte auf die Zähne zu übertragen. Je genauer und differenzierter die Kräfte übertragen werden können, umso effizienter und schonender ist die Behandlung

Die Basis

Apparaturen, welche die räumliche Anordnung der Kiefer beeinflussen und Platz schaffen, bilden die Behandlungsgrundlage. Die Wachstumsbeeinflussung braucht Zeit und konsequenten Einsatz der therapeutischen Kräfte (=Tragen und Aktivieren der Apparaturen nach Anweisung).

Der Monoblock

Apparatur zur forcierten Dehnung

Head-Gear

Lip-Bumper

Die Präzisionsapparatur

Die Anordnung der Zähne beeinflusst der Kieferorthopäde mittels festsitzenden Apparaturen. Die Patienten müssen die Zähne und die Apparatur konsequent reinigen und Gummizüge einhängen. Oft ist auch ein Head-Gear notwendig

Festsitzende Edgewise-Apparatur

Festsitzende Edgewise-Apparatur lingual

Lingualtechnik

Hier findet die Kraftübertragung auf der Innenseite der Zähne statt. Der grosse Vorteil liegt darin, dass die Apparatur für die Umgebung praktisch unsichtbar ist.

Die Technik hat aber auch Nachteile: Die Zunge wird massiv irritiert und schmerzt besonders während der ersten 4 Wochen. Zu Gunsten der Ästhetik werden Abstriche in der Präzision und Effizienz der Behandlung gemacht. Diese Nachteile wirken sich auch biologisch ungünstig aus. Die Kosten sind höher, als bei einer vestibulären Behandlung (von aussen). Ausserdem verlängert sich meistens die Behandlungsdauer.

Orientierung bezüglich Gesunderhaltung der Zähne und des Parodonts.

Es liegt uns viel daran, dass unsere Patienten keine Zahnschäden durch Karies oder Parodontitis erleiden. Wenn Sie nicht vom Fach sind, dann nehmen Sie sich bitte die Zeit, die folgenden Zeilen aufmerksam durchzulesen. Es lohnt sich ganz ausserordentlich, auf diesem Gebiet konsequentzu sein!

Karies

Kieferorthopädische Apparaturen verursachen selber keine Karies. Sie sind aber Schmutzfänger und begünstigen dadurch die Bildung von Zahnbelägen und die Entstehung von Karies. Daher empfehlen wir unseren Patienten eine einwandfreie Mundhygiene und instruieren sie dementsprechend. Bei ungenügender Zahnpflege sind zusätzliche Mundhygienesitzungen notwendig, um das Gebiss gesund zu erhalten. Unverbesserlich schlechte Mundhygiene erfordert bei Trägern einer festsitzenden Apparatur eine äusserst intensive professionelle Betreuung (ca. 20 Minuten Behandlung alle zwei Wochen).

Fluoridprophylaxe

Während der Behandlung mit festsitzenden Apparaturen darf auf Fluoridierung nicht verzichtet werden. Nebst dem täglich dreimaligen Gebrauch einer fluoridhaltigen Zahnpaste soll ein- bis zweimal täglich (davon einmal unmittelbar vor dem Schlafengehen) eine Fluoridspüllösung (z.B. Elmex, Meridol, ACT, Candida) verwendet werden (ca. 1 Minute spülen). Die Spülung kann auch durch wöchentliches (noch besser zweimal pro Woche) Zähneputzen mit einem Fluor Gelée (z.B. Elmex, Paro oder Binaca, 1,25% F) ersetzt oder ergänzt werden. Fluoridhaltige Kaugummis stellen eine mühelose Art der Fluoridierung dar.

Zuckerkonsum

Dieser soll vor allem in seiner Häufigkeit eingeschränkt werden. Am meisten kann der Zuckerkonsum dann schaden, wenn danach weder mit Fluoridzahnpaste gereinigt, noch (mit Fluoridlösung) gespült wird und der Zucker lange im Mund bleibt. Das Naschen zwischendurch ist für die Zähne und den Gesamtstoffwechsel (Insulin) sehr ungesund. Besonders tückisch sind versteckte Zucker, die in Kaffee, Tee, Eistee, Fruchtsäften und Bananen enthalten sind. Künstliche Süßstoffe (Canderel, Zucritam, Assugrin Gold etc.) und Zuckerersatzstoffe können bei der Kariesprophylaxe behilflich sein. Zucker ist kein notwendiges Naturprodukt für die gesunde Ernährung!

Mundhygiene

Jeden Tag sollten die Zähne einmal vollständig gesäubert werden. Dieses Ziel ist höher gesteckt, als man meint! Insbesondere bei festsitzenden Apparaturen ist es schwer zu erreichen. Selbstverständlich werden unsere Patienten instruiert, damit sie dieses Ziel erreichen können. Das Zähneputzen nach zuckerhaltigen Mahlzeiten dient der Entfernung der Speisereste und der Fluoridierung der Zähne. Es braucht viel weniger Zeit, als die vollständige Plaqueentfernung.

Warum retinieren?

Leider bewirken Zahn- und Kieferbewegungen einen Rückfalldruck. Es ist sehr schwer, diesen genau zu analysieren und abzuschätzen.

Die Zähne bleiben dort stehen, wo die Summe aller äusseren Kräfte* auf den Zahn plus seine eigene Bewegungstendenz** null ergibt. Wir wollen erreichen, dass die Zähne gerade bleiben und dass die Bisslage erhalten bleibt.

*Lippen-, Wangen-, Zungen- und Kaukräfte, aber auch apparative Kräfte.
**Durchbruchs-, bzw Elongationstendenz, Kipp-und Wandertendenzen verursacht durch den parodontalen Faserapparat

Die Folgen einer unstabilen Situation im Kindesalter.

Wie lange retinieren?

Niemand kann mit Sicherheit voraussagen, ob sich die Zähne langfristig verschieben werden, wenn man die Apparaturen entfernt. Für eine Prognose ist mindestens die Kenntnis des Zustandes vor der Behandlung notwendig. Bei optimaler Frontzahnrelation kann angenommen werden, dass die oberen Frontzähne durch die untere Reihe gestützt werden.

Der Bogen der unteren Frontzähne sollte bei entsprechenden Ansprüchen gestützt bleiben, das heisst Retainer belassen. Die Mundhygiene muss so gut sein, dass die Retainer belassen werden können.

Merke: Eine in der Luft stehende Oberkieferfront wird nie stabil bleiben!

Retensionsapparaturen

Retention und Mundhygiene

Es gilt, was auch sonst gilt: Einmal pro Tag soll die Plaque vollständig entfernt werden. Die Retainer erschweren die Mundhygiene, deshalb erfordert sie mehr Aufwand, wie ohne Retainer. Superfloss oder Butler-Schlingen können unter dem Retainer durchgefädelt werden. So kann im Oberkiefer das Dreieck zwischen den Zähnen und dem Zahnfleisch gereinigt werden.

Zahnseide

Im Unterkiefer kann die Zahnseide in der Regel ohne Hilfsmittel durchgefädelt und von Zwischenraum zu Zwischenraum verschoben werden. Superfloss:

Die Stellen zwischen dem Zahnfleischsaum und den Drähten oder Klebestellen bleiben sehr oft voll von Zahnbelag. Hier muss die Zahnbürste korrekt angesetzt werden.

Fluorid

Je häufiger der Fluoridkontakt, umso kleiner das Risiko für Karies. Wenn Sie Retainer tragen, dann empfehlen wir Ihnen, zwei mal pro Woche ein konzentriertes Fluorgelee (Elmex, Paro, Binaca) anzuwenden.


Der Behandlungsablauf

Wenn Sie sich entschlossen haben, sich bei uns untersuchen und beraten zu lassen, dann vereinbaren Sie mit uns telefonisch einen ersten Termin.

Grundsätzlich kommt folgendes Schema zur Anwendung:

  • Arztwahl
  • Anliegen des Kunden
  • Befund
  • Diagnostik – „Fallanalyse“
  • Behandlungskonzept
  • Soweit möglich detaillierter Behandlungsplan•
  • Wahl der Behandlungsmittel
  • Kosten- und Behandlungsorientierung
  • Behandlungsauftrag
  • „Aktive“ Behandlung
  • Retention

Lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt beraten.

Der erfahrene Zahnarzt kennt die Arbeitsweise von einigen Kieferorthopäden und kann sie besser beurteilen wie der Laie. Welche Erfahrungen haben Ihre Bekannten und Verwandten gemacht?

Vor Behandlungsbeginn

Die Kieferorthopädie ist ein Teilgebiet der Zahnmedizin. Das Erlangen der Fachkompetenz ist mit einer mehrjährigen Weiterbildung verbunden. Das Sammeln von Erfahrungen geschieht langsam, weil die Behandlungen lange dauern. Das langfristige Verhalten der Behandlungsresultate kann nur durch jahrelange Beobachtung in Erfahrung gebracht werden.

Jeder Zahnarzt mit einer Berufsausübungsbewilligung in der Schweiz darf auch kieferorthopädische Behandlungen anbieten. In manchen Praxen werden ausländische Kieferorthopäden für Teilzeit-oder Temporäreinsätze angestellt, oder es wird ihnen die Infrastruktur vermietet, was bedeutet, dass nach ihrer Abreise die Inhaber der Infrastruktur in der Schweiz nicht in die Pflicht genommen werden können, wenn Probleme auftreten.

„No problem“

Sie suchen einen Arzt auf, weil Sie ein Problem gelöst haben wollen. Die no Problem-Haltung ist fagwürdig.

Mittwochnachmittag

Jeder Kieferorthopäde in der Welt muss länger als nur einen halben Tag in der Woche arbeiten. Weil der Anteil Erwachsener in den meisten Praxen eher klein ist, können logischerweise nicht alle Kinder an Mittwochnachmittagen behandelt werden. Für den Behandlungsverlauf und den Behandlungserfolg ist mitentscheidend, wie wichtig Ihnen die Sache ist.

Zahnextraktionen

Nicht in allen Kiefern können alle Zähne in gerader Reihe untergebracht werden. Deshalb ist es oft sinnvoll, den Platzbedarf durch Extraktionen zu reduzieren.

Die Ausweitung der Zahnbögen ohne entsprechende Ausweitung des Knochens (im Unterkiefer nur mit chirurgischer Hilfe möglich) kann zu Schäden an vielen Zähnen führen. In etlichen Fällen wird durch Zahnbogenausweitung (Manche sagen so „geschwollen“: Nachentwicklung des Zahnbogens) die Grenze des biologisch Tragbaren überschritten.

Sollten Sie strikt Zahnextraktionen ablehnen, wird es Ihnen möglich sein, einen Kollegen zu finden, der die Zahnstellungskorrektur ohne Extraktionen vornimmt, selbst wenn er dadurch grosse Schäden verursacht.

Die erste Sitzung dient dem gegenseitigen kennen lernen.

Der Behandler muss dabei die Problematik erfassen und die Punkte notieren, welche aus den Behandlungsdokumenten (s. unten) nicht ersichtlich sind. Folgendes können Sie in der ersten Sitzung erwarten:

Schilderung der Hauptprobleme. Abschätzung der Behandlungsnotwendigkeit. Was passiert, wenn man nichts macht. Ungefähre Beschreibung der Behandlungsmittel. Ungefähres Timing.

Es findet kein Werbegespräch statt. Wie andere medizinische Leistungen wird auch diese Sitzung in Rechnung gestellt. Sie erhalten eine Beratung nach kieferorthopädischen Gesichtspunkten, nach bestem Wissen des Zahnarztes. Wie Sie sich vorstellen können, verlangt diese Sitzung Fachwissen und Erfahrung. Sie ist entscheidend dafür, ob Sie eine aufwendige Behandlung vornehmen lassen oder sich nicht dazu entschliessen, weil Sie beispielsweise erfahren, dass eine offensichtliche Ungleichmässigkeit der Zahnstellung aus gesundheitlichen Aspekten belanglos ist. Umgekehrt kann eine für den Laien unsichtbare Zahnstellungsanomalie später zu schwerwiegenden Problemen des Kauapparates führen.

Sie entscheiden nun oder gelegentlich später, ob es weiter geht: Wenn ja, dann geben Sie den Auftrag und die Kostengutsprache zur Erstellung der kieferorthopädischen Behandlungsunterlagen. Diese bestehen aus Gebissmodellen, Photos und Röntgenbildern. Sie dienen zur genauen Problemanalyse, Behandlungsplanung und zur Dokumentation.

Oft ist es angebracht, nach Auswertung der  Behandlungsunterlagen noch eine Besprechung abzuhalten, damit Ihnen die Probleme und der Behandlungsplan noch einmal detaillierter geschildert werden können. Zu diesem Zeitpunkt ist es meistens auch möglich, eine genauere Kostenschätzung abzugeben.

Die Behandlungsdauer ist je nach Problem und Patient verschieden lang.

Die kürzesten Behandlungen dauern etwa sechs Monate, die längsten um die fünf Jahre. Die Mitarbeit hat wesentlichen Einfluss auf die Behandlungsdauer. Wenn das Behandlungsziel erreicht wurde, dann ist es meistens angebracht das Resultat zu sichern: Retention.

Beispiel Behandlungsdauer: 6 Jahre mit Pausen

vorher

nachher

Beispiel Behandlungsdauer: 1 Jahr und 1 Monat

vorher

nachher

Der Erfolg hängt von den folgenden Faktoren ab:

Wachstum (bei Kindern und Jugendlichen) und biologische Reaktion auf die Behandlung, korrekte Therapie, Mitarbeit der Patienten. Die Mitarbeit besteht aus Folgendem: Der Reinigung der Zähne und der Apparatur, dem Tragen der abnehmbaren Apparaturen und der Gummizüge nach Anweisung, der sofortigen Meldung von Problemen und dem Erscheinen zu den vereinbarten Sitzungen. Wir wollen harmonische Zahnbögen, die gut zueinander (gute Okklusion) und gut ins Gesicht passen, d.h. die Nasen-, Lippen- und Kinnkonfiguration soll durch die Behandlung positiv beeinflusst werden. Nicht in jedem Fall lässt sich das absolute Idealbild erreichen. Das individuelle Optimum ist unser Ziel. Die Verbesserungen sollen langfristig erhalten bleiben.

Die Kosten werden in der Regel nach SSO-Tarif abgerechnet.

Privatpatienten können mit der Praxisführung die Zahlungsmodalitäten vereinbaren, wie zum Beispiel Ratenzahlungen, Pauschalpreise etc. Die Kosten unserer Behandlungen sehen Sie bitte in den Fallbeispielen nach. Sie können dort die Gesamtbehandlungskosten nachsehen (inklusive Besprechungen, Dokumentation, aktive Behandlung, bis und mit dem Einsetzen der Retentionsapparaturen)


Glückliche Patienten

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Kontakt

Zahnärzte Bahnhof Zug
Dr. med. dent. René Kubala
Facharzt für Kieferorthopädie CH
Bahnhofplatz
6300 Zug

tel: 041 711 16 55

Montag bis Freitag
07:30 - 12:00 Uhr | 13:15 - 16.30 Uhr

Unsere Zahnarztpraxis liegt sehr zentral und befindet sich direkt am Bahnhof Zug im 2.OG, rechts.